Arbeitslosigkeit steigt - Preise sinken: Die Konjunkturpolitik erfüllt ihren Auftrag nicht
Bereits zum zweiten Mal in drei Jahren beginnt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz wieder zu steigen (Seco-Meldung). Wenn die saisonal- bzw. witterungsbedingte Zunahme ausgeklammert wird, waren im Oktober über 1100 Personen mehr arbeitslos als im Vormonat. Der stark überbewertete Franken hinterlässt mehr und mehr Spuren. Zugenommen hat die Arbeitslosigkeit neben dem Bau (saisonal) und dem Gastgewerbe (frankenbedingt und saisonal) auch in der Temporärbranche. Ein Teil des Anstiegs bei den Temporären dürfte durch den Bau bedingt sein. Auf dem Bau arbeiten relativ viele Arbeiter temporär; wenn die Saison schlechter ist, werden auch mehr arbeitslos. Doch was auffällt, ist, dass die Arbeitslosigkeit bei den Temporärbeschäftigten stärker steigt als im Bau. Und da die Temporärbeschäftigung in der Industrie in der Vergangenheit zugenommen hat, dürfte das ein Hinweis dafür sein, dass sich die Lage auch in der Industrie mehr und mehr akzentuiert. Die ersten, die die Stelle verlieren, sind die Temporären.
Ebenfalls heute hat das Bundesamt für Statistik die Teuerungszahlen für den Oktober publiziert (BFS-Meldung). Die Preise sinken. Klammert man noch die Ölpreise aus, so resultiert ein Preisrückgang von 0.5 Prozent. Auch hier spiegelt sich der überbewertete Franken. Die Importpreise gehen um fast 2 Prozent zurück, obwohl die importierten Ölprodukte teurer werden. Die Preise inländischer Produkte stagnieren mit einem Anstieg von 0.5 Prozent beinahe.
Die WAK des Nationalrates verlangt von der Nationalbank einen Franken/Euro-Kurs von mindestens 1.30 Fr./Euro - später sogar von 1.40 Fr./Euro. Das ist konsequent. Die SNB wird handeln müssen. Denn sie muss für Preisstabilität sorgen und die Konjunktur beachten. Mit sinkenden Preisen und einer steigenden Arbeitslosigkeit ist das nicht mehr der Fall.
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