Stellenabbau vor allem in grösseren Firmen
Die neuste Beschäftigungsstatistik zeichnet ein düsteres Bild für die Entwicklung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt in nächster Zeit (Link). Der Index der offenen Stellen ging um 25 Prozent zurück. Der Anteil der befragten Unternehmen, die ihren Personalbestand erhöhen wollen, ging im Vergleich zum Vorjahr von 16.8 auf 10.4 Prozent zurück (beschäftigungsgewichtet). Gleichzeitig hat die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenabbau planen, zugenommen (Link).
Besonders davon betroffen ist die Industrie - und dort insbesondere die Maschinenindustrie. Ende 2007 wollten noch 41 Prozent der Maschinenhersteller mehr Personal einstellen. Ende 2008 waren es noch 12.3 Prozent. Umgekehrt ist der Anteil der Firmen, die Personal abbauen wollen von 1.7 auf 25.9 Prozent gestiegen.
Diese Angaben sind beschäftigungsgewichtet. D.h. Angaben von grösseren Firmen (Firmen mit mehr Beschäftigten) haben ein grösseres Gewicht. Nimmt man jede Firma - unabhängig von der Grösse - für sich, ergibt sich ein nuanciert anderes Bild. Die Zahl der Unternehmen, welche ihren Personalbestand reduzieren wollen, steigt von 3.8 auf 10.2 Prozent (gegenüber beschäftigungsgewichtet 1.7 auf 25.9 Prozent).
Das bedeutet, dass es anteilsmässig mehr grössere Firmen sind, die Personal abbauen wollen. In Bezug auf den Erhalt der Arbeitsplätze eröffnet das auch Chancen. Grössere Firmen haben tendenziell eine besser organisierte Belegschaft. Sie haben meist bessere Kontakte zu ihren Verbänden und zu anderen Firmen. Es dürfte deshalb einfacher sein, Entlassungen zu verhindern, indem z.B. Weiterbildung im Rahmen von Kurzarbeit gemacht wird oder indem andere Massnahmen eingeführt werden, um die Auftragsflaute zu überbrücken. Eine Hilfe wird zudem sein, dass es für grössere Firmen schwieriger ist, unbemerkt von der Öffentlichkeit Leute zu entlassen. Indem die Öffentlichkeit genau hinschaut, erhöht sich der Druck auf die Firmenleitungen, Alternativen zu Entlassungen zu entwickeln.
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