Frankenstärke: Börsen für Devisen-Termingeschäfte zeigen keine Entspannung
Der Franken dürfte gegenüber dem Euro bei 1.45 bis 1.50 Fr./Euro fair bewertet sein, wie z.B. Schätzungen anhand von Kaufkraftparitäten zeigen (so auch der UBS: Link Folie 32). Das bedeutet, dass der Franken gegenwärtig um 10 bis 15 Prozent überbewertet ist.
In vielen Exportbranchen (z.B. Maschinenindustrie, Hotellerie) liegen die Margen normalerweise im Bereich von 5 bis 10 Prozent. Das zeigt z.B. eine umfangreiche Umfrage des BFS (Link). Diese Margen dürften durch die Aufwertung des Frankens weitgehend verschwunden sein. Zahlreiche Firmen sind nun im Bereich der Verlustzone. Wenn diese Entwicklung anhält, hat das Folgen. Gemäss einer Erhebung der Nationalbank (Link) wollen knapp 20 Prozent der betroffenen Firmen Stellen abbauen, 5 bis 10 Prozent wollen Löhne senken. Die Erhebung wurde bei einem Fr./Euro-Kurs von 1.35 durchgeführt. Heute präsentiert sich die Situation schlimmer. Gefährdet sind die Maschinen- und Metallindustrie, die Hotellerie und der Gütertransport auf der Schiene.
Entscheidend ist die Frage, wie lange die Frankenstärke anhält. Die Vergangenheit zeigt, dass Überbewertungen lange Zeit dauern können, wenn keine (geldpolitischen) Massnahmen dagegen ergriffen werden. Ein Indikator für die Dauer der gegenwärtigen Überbewertung sind die Märkte für Termingeschäfte. Das Bild, das sich hier zeigt, ist beunruhigend. Gemäss den Terminkontrakten an der Chicagoer Börse ist der Franken/Euro-Kurs im Juni 2012 bei knapp 1.28 Fr./Euro (Link)
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