Ist die Spekulation auf den Franken von ökonomischer Ignoranz getrieben? Eine Berechnung
Nun gibt es in der sogar Diskussionen, dass der Franken/Euro bis gegen 50 Rp./Euro gehen könnte. Das kann nicht sein.
Rechnen wir: Griechenland, Irland und Portugal haben einen Anteil am BIP der gesamten Eurozone von rund 6 Prozent. Gibt es bei diesen Ländern einen Totalausfall, wäre das Euro-BIP (ohne Multiplikationseffekte und dergleichen) um 6 Prozent tiefer. Spanien macht rund 12 Prozent des Euro-BIPs aus.
Kaufkraftbereinigt dürfte der gleichgewichtige Franken/Euro-Kurs im Bereich von ungefähr 1.45 Fr./Euro - allenfalls von 1.50 Fr./Euro - sein. Dort zieht es den Wechselkurs aufgrund der Handelsbilanztransaktionen hin.
Würde der Euro auseinanderfliegen und würde in Griechenland, Irland und Portugal kein Gras mehr wachsen, so wäre ein Wechselkurs von 1.36 bis 1.41 Fr./Euro aus Sicht eines Kapitalanlegers angemessen. Ginge Spanien auch noch völlig unter (keinen Euro Produktion mehr in Spanien), wären das noch rund 1.20 bis 1.25 Fr./Euro.
Damit wird klar: Bereits die Wechselkurse von 1.265, die wir heute gesehen haben, sind jenseits von allen ökonomisch nur annähernd sinnvollen Szenarien. Sie sind die Folge von Spekulationsbewegungen von Anlegern, die so wenig ökonomischen Sachverstand haben, dass man ihnen eigentlich das Anlegen verbieten sollte - auch zu ihrem eigenen Schutz.
Die Negativwirkungen des starken Frankens werden mehr und mehr sichtbar. Die heutigen Exportzahlen sprechen eine klare Sprache. Die Schweiz exportiert zwar mehr als vor einem Jahr, als die Finanzkrise die Exporte herunterriss. Doch im Vergleich zu den letzten Monaten waren die Exporte im November im Minus (Link, S. 2).
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