Schweizer Wirtschaftswachstum nur wegen Bevölkerungswachstum - Jubel und Eigenlob fehl am Platz
Wirtschaftlich wird die Schweiz seit einiger Zeit bisweilen richtiggehend hochgejubelt. Sie sei gegen die Krise in der Eurozone weitgehend immun usw. ist zu hören. Das Schweizer BIP wächst zwar stärker als dasjenige der Eurozone. Auch Deutschland wurde seit der zweiten Hälfte der 2000er Jahre gemessen am BIP-Wachstum überflügelt, wie die Grafik unten zeigt.

Doch das BIP-Wachstum selber ist für den Wohlstand der Bevölkerung nicht das entscheidende Mass. Auskunft über den durchschnittlichen Wohlstand im Land gibt das BIP pro Kopf. D.h. wie viel Einkommen das Land im Mittel pro EinwohnerIn erwirtschaftet. Gemessen an dieser Grösse ist das Bild ganz anders. Das BIP pro Kopf stagniert in der Schweiz. Nicht einmal das Niveau vor der Finanzkrise wurde bisher erreicht. Ganz im Gegensatz zu Deutschland. In unserem Nachbarland ist der finanzielle Wohlstand pro EinwohnerIn sichtbar gestiegen. Im Gegensatz zur Eurozone und zu Deutschland ist die Bevölkerung in der Schweiz in den letzten Jahren relativ stark gewachsen. In Deutschland ging sie - bedingt durch die demografische Alterung - sogar zurück.

Die Schweiz wächst nur in die Breite. Pro Kopf schaut hingegen nicht mehr heraus. Die Entwicklung in zahlreichen Firmen der Exportwirtschaft ist unbefriedigend. Weil der Franken überbewertet ist verliert die Schweiz punkto Durchschnitts-Wohlstand an Terrain. Das war zu erwarten und das spiegelt sich nun in den Daten. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen.


