Pensionskassen: Umverteilung von Jungen zu Alten?
Der stellvertretende Chefredaktor der Handelszeitung, Pascal Ihle, berichtete neulich in einem Kommentar, wie er seinem Vater ein schlechtes Gewissen zu machen versuchte: Dieser würde zu viel Altersrente erhalten. Er behauptete, Vater Ihle würde Rente erhalten, die später eigentlich Sohn Ihle zustehen würde. Offenbar kennt Vater Ihle die Zahlen nicht, sonst hätte er Sohn Ihle entgegen halten können, dass der Sache unter Umständen sogar umgekehrt sein könnte.
Ein Portfolio mit einem Aktienanteil von 25 Prozent hat über die letzten 2 Jahre eine Rendite von 6.9 Prozent abgeworfen (Pictet BVG 2005 Index, BVG 25 plus). Über die letzten 5 Jahre waren es 4.8 Prozent. Solche Renditen hätten zur Finanzierung der Rente reichen sollen. Natürlich sind diese Renditen teilweise Buchgewinne. Um Renten zu zahlen, muss aber Geld ausgeschüttet werden. Doch Pensionskassen mit einem einigermassen guten Aktive/Rentner-Verhältnis können die Renten aus den Beiträgen der Aktiven zahlen, so dass die Buchgewinne den Aktiven zugeschrieben werden können.
Inwiefern dies auch in Zukunft gilt, ist offen. Tatsächlich ist das Zinsniveau wegen der Jahrhundert-Finanzkrise tief, so dass die Zinserträge aus Anlagen heute tiefer sind als in „normalen“ Zeiten. Doch das ist für die politische Diskussion über die Erträge in den Pensionskassen weniger relevant. Denn diese bzw. die geforderte Senkung des Mindest-Umwandlungssatzes betrifft nicht die Aktualität, sondern die Situation nach 2020. Denn dieser Zeitraum ist für das Geschäft „Altersvorsorge 2020“ des Bundesrates relevant. Es ist zu hoffen, dass die Finanzkrise bis dann ausgestanden ist. Sonst haben nicht nur die Pensionskassen, sondern auch die übrigen Sozialwerke und der Arbeitsmarkt insgesamt ein Problem. Dann reicht die Vorlage "Altersvorsorge 2020" nicht.
- 2 Kommentare Kommentar(e)
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16. Oktober 2013
Berechnung der Rendite?
Wenn man den Pictet-Index nimmt, kommt ich über die Jahre seit 2000 auf eine jährliche Durchschnittsrendite von 3.4 Prozent - nota bene mit der "Jahrhunderkrise".
04. Oktober 2013
Beliebige Rendite?
Im Durchschnitt seit dem Jahr 2000 betrug die Rendite aber nur 1.3% – Ihre Schlussfolgerungen sind deshalb nicht ganz richtig.
Nachzulesen hier:
www.mit-uns-fuer-uns.ch/blog/