Sinkende Arbeitslosigkeit in Deutschland: Reformen überschätzt
Beschäftigungsmässig ist die Entwicklung in Deutschland überraschend. Obwohl das BIP nach wie vor unter dem Niveau vor der Krise liegt, geht die Arbeitslosigkeit zurück und liegt mittlerweile wieder auf einem Niveau, wie es Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr gesehen hat.
Die Deutsche Regierung macht Reformen auf dem Arbeitsmarkt dafür verantwortlich - insbesondere den Abbau beim Arbeitnehmerschutz. Auch die SPD bläst in dieses Horn und macht geltend, dass die Entwicklung der Regierung Schröder zu verdanken sei.
Wer in die Statistiken schaut, sieht, dass die Hauptursachen anderswo liegen dürften. Im Gegensatz zur Schweiz ist in die Deutschland die Erwerbsbevölkerung in letzter Zeit stark gesunken. Nämlich von 44.55 Mio. (2005) auf fast 44.1 Mio. Personen (Ende 2010/Anfang) (Link, S. 10). Das sind fast 500'000 Personen weniger innerhalb von rund 5 Jahren, was über 1 Prozent entspricht. Dazu kommen statistische Effekte, indem gewisse Arbeitslose in Programmen bei den registrierten Arbeitslosen nicht mehr mitgezählt werden (S. 3).
Das Hohelied des schlechteren Arbeitnehmerschutzes und des grösseren Drucks auf die Arbeitslosen ist vor allem Politmarketing. In Wahrheit sinkt die Arbeitslosigkeit in erster Linie aufgrund der simplen Faktoren "bessere Konjunktur" und "schrumpfende Erwerbsbevölkerung".
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