Schädlich Boni: Nach den Coop-Metzgern nun die UBS-Liborhändler
Der UBS-Liborskandal liefert neues Anschauungsmaterial, warum Bonuszahlungen nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die Unternehmen eine giftige Sache sind. Nach den Metzgern im Coop, die altes Fleisch als frisch verkauften, um einen Bonus zu erhalten, sind es nun die bonusgetriebenen UBS-Libor-Händler, die der UBS einen Riesenschaden zufügen. Wie der US-Justizminister in seinem Bericht zur Untersuchung des Liborskandals sagte, manipulierten die Händler den Libor, um ihre eigenen Boni zu erhöhen. Nach den Millionenboni zahlt die UBS nun noch eine Milliarden-Busse. Bereits der im ETF-Geschäft tätige Adoboli hat sich - durch den Bonus-Individualismus getrieben – verspekuliert und einen Riesenverlust verursacht.
Dass die häufigere Ausschüttung von Boni zu mehr Lohnungleichheit führt, ist weitgehend unbestritten. Doch die Boni-Befürworter argumentierten, dass die Firmen dadurch effizienter würden, wovon irgendwann alle profitieren könnten. Diese Argumentation ist durch Realität widerlegt. Unternehmen gibt es nicht nur wegen den Grössenvorteilen. Sondern die Unternehmen basieren auf einer komplexen Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Arbeitnehmenden und Teams – also auf einem Kollektiv. Eine individualistische Sich blendet diese Tatsache nicht nur aus, sondern sie kann sogar schädlich sein.
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