Umfrage der Uni Zürich zur Lohngerechtigkeit: Tiefe Löhne rauf - hohe Löhne runter
In den letzten Jahren hat sich auch in der Schweiz eine Lohnschere geöffnet. Das vor allem deshalb, weil das Wachstum der obersten Löhne deutlich stärker war als dasjenige der übrigen Löhne. Eine Untersuchung der Uni Zürich zeigt, dass die Differenz zwischen den untersten und obersten Löhnen mehrheitlich als ungerecht wahrgenommen wird (Link, Autor: Andreas Kuhn). Gerechter wäre aus Sicht der Befragten allerdings nicht nur, dass die hohen Einkommen weniger Lohn erhalten sollen, sondern auch, dass die Arbeitnehmenden mit tiefen Löhnen mehr verdienen sollten.
Der mittlere, als gerecht empfundene Lohn eines Verkäufers/einer Verkäuferin liegt um rund 1000 Fr. über dem tatsächlich bezahlten Lohn. Auch sind die Befragten der Ansicht, dass Beschäftigte ohne Berufslehre rund 800 Fr. mehr verdienen sollten. Dasselbe gilt auch für Leute mit Lehre. Umgekehrt sollen vor allem Manager und Anwälte eines um mehrere Tausend Franken geringeres Gehalt haben als das heute der Fall ist.
Um diese Vorstellungen von Lohngerechtigkeit zu realisieren, müsste auf zwei Seiten angesetzt werden. Während die Höchstlöhne durch Steuern ("Lenkungsabgabe"), Richtlinien (in öffentlichen Firmen) oder expliziten Begrenzungen reduziert werden können, würde eine Anhebung der Mindestlöhne zu Erhöhung der tiefsten Löhne führen.
Bemerkenswerterweise sind die SVP-Wähler gemäss der Studie in dieser Frage ein Bündnispartner. Das müsste der SVP-Parteileitung zu denken geben oder es kann die Leitungen der SP und GPS beflügeln, über die Verteilungsfrage Wählerpotenzial zu mobilisieren.
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