Boni und Auslagerungen als Ursache der Lohnschere
Die aufgehende Schere zwischen den hohen und den übrigen Löhne sei eine Folge der Globalisierung der Wirtschaft, wird vor allem von Arbeitgeberseite und ihrer Entourage (NZZ usw.) als Erklärung vorgebracht. Damit soll auch gleich gesagt werden, dass man nichts dagegen machen kann.
Dass dem nicht so ist, zeigen z.B. die Spitzenlöhne im Service public (SBB usw.). In diesen Branchen können oben nur deshalb Millionengehälter ausbezahlt werden, weil das Parlament das gesetzlich bewilligt hat (s. die Kaderlohnberichte des Bundes: Link). Der SBB-Generaldirektor verdiente früher nicht mehr als ein Bundesrat. Heute ist es eine Million. Die Dienstleistungen der SBB etc. sind deshalb aber nicht besser geworden.
Auch der Chef von Edipresse, Tibère Adler, hat 2010 die Millionengrenze deutlich überschritten. Sein Salär: 1'432'000 Fr. (2009: 916'000 Fr.) (Link, S. 77). Davon sind 47% "variabel", d.h. ein Bonus. Mit Globalisierung hat das nichts zu tun. Edipresse expandiert zwar seit längerem im Ausland, doch seine Haupttitel sind in der Schweiz. Adler ist seit 2005 Geschäftsführer. Dass das Salär so stark steigen konnte, ist auf den Bonus zurückzuführen. Mit Bonus gibt es deutlich mehr Lohn, ohne dass der Fixlohn geändert werden muss.
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