Langzeitarbeitslosigkeit auf Höchststand - gravierende Auswirkungen der ALV-Revision
Am 1. April treten die neuen Leistungsverschlechterungen bei der Arbeitslosenversicherung in Kraft. Es werden schweizweit viele Arbeitslose ausgesteuert werden, weil ihre ALV-Bezugsdauer gekürzt wird. In der Romandie werden die Auswirkungen besonders schlimm sein, da der Bundesrat wegen der Krise den Arbeitslosen 120 zusätzliche Taggelder bewilligt hat (Link). Das ist unter dem neuen Gesetz nicht mehr möglich.
Auf dem Arbeitsmarkt herrscht nach wie vor Krise. Momentan sind über 140'000 Personen arbeitslos (Link S. 2). Besonders hoch ist die Langzeitarbeitslosigkeit. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an den Arbeitslosen insgesamt ist so hoch wie nie in den letzten 10 Jahren (S. 13). Im Februar waren 31'777 Personen langzeitarbeitslos. Diese sind von den Aussteuerungen besonders betroffen. Doch weil die Bezugsdauern auch für ehemals kranke WiedereinsteigerInnen oder Personen mit kürzeren Beitragsdauern reduziert wurden, werden auch unter den anderen Arbeitslosen viele ausgesteuert werden. Die Schätzungen des Seco, dass rund 15'000 Arbeitslose ausgesteuert werden, dürften in Anbetracht der hohen Langzeitarbeitslosigkeit zu tief sein.
Dass der Bundesrat den Leistungsabbau bei der ALV durchdrückt, wenn viele Personen arbeitslos sind, ist unverständlich. Die Arbeitslosen werden aus der ALV und somit auch aus der Statistik verschwinden. Die Arbeitslosenquote wird um 0.3 bis 0.4 Prozentpunkte sinken. Arbeit haben die Betroffenen aber deswegen immer noch nicht.
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