Die Wirkungen von Arbeitslosigkeit: Beeindruckende Zusammenstellung wissenschaftlicher Studien
Wer Augen im Kopf hat - oder mindestens eine gewisse soziale Sensibilität - weiss, dass Arbeitslosigkeit für die Betroffenen ein sehr hartes Schicksal ist. Für die anderen haben die Ökonomen David Bell und David Blanchflower rund 50 wissenschaftliche Artikel über die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf die Betroffenen ausgewertet (Link, S. 13ff.). Die Zahl der entsprechenden Fussnoten ist beeindruckend. Fazit:
- Bei längerer Arbeitslosigkeit können die Betroffenen können ihre Fähigkeiten und Qualifikationen verlieren
- Arbeitslosigkeit bedeutet Stress für die Betroffenen und macht sie unglücklich
- Arbeitslosigkeit kann zu psychischen und physischen Problemen führen - auch dauerhaft
- Arbeitslosigkeit geht einher mit einer höheren Selbstmordrate
- Arbeitslosigkeit kann die Lebenserwartung verringern
- Arbeitslosigkeit erhöht die Gefahr späterer gesundheitlicher Probleme (Herzattacken)
- Je länger jemand arbeitslos ist, desto schwieriger hat er es eine Stelle zu finden
- Wer jung arbeitslos wird, hat es später in seiner beruflichen Laufbahn schwerer (grösseres Arbeitslosigkeitsrisiko, weniger Lohn)
- Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, gibt es mehr Kriminalität (insb. Eigentumsdelikte)
- Höhere Arbeitslosigkeit führt zu schlechterem Wohlbefinden - auch der NIcht-Betroffenen, weil sich alle um die Jobs fürchten
Die Autoren empfehlen denn auch weitergehende Konjunkturprogramme. Sie betonen zurecht, dass die Arbeitsmarktregulierungen mit der gegenwärtigen Arbeitslosigkeit nichts zu tun haben, denn Länder mit unterschiedlichen Regulierungen sind gleich stark von Arbeitslosigkeit betroffen.
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