Neue Kof-Studie belegt: Steuersenkungen sind zum Fenster hinausgeworfenes Geld
In ihrer neusten Prognose hat die KOF die Auswirkungen verschiedener Konjunkturstabilisierungsmassnahmen untersucht (Link, S. 38). Dabei hat sich gezeigt: Steuersenkungen sind zum Fenster hinausgeworfenes Geld. Von 1 Fr. Steuersenkungen fliessen nur rund 70 Rappen in die Wirtschaft zurück - und das mit einer Verzögerung von einem Jahr. Gemessen an den üblichen Kriterien "timely, temporary und targeted" versagt diese Massnahmen völlig. Sie erfüllt keines der drei Kriterien.
Viel Besser schneiden Prämienverbilligungen und Erhöhung des Staatskonsums (z.B. Ausgaben für Bildung oder Gesundheit) ab. Hier bleiben 1 Fr. bis 1.70 Fr. in der Wirtschaft. Und das weitestgehend gleichzeitig mit der Auslösung der Massnahme. Die Kriterien der schnellen und grossen Wirkung sind erfüllt.
Wissenschaftlich ist einmal mehr belegt, wie das dritte Paket ausschauen muss. Keine Senkung der direkten Steuern, sondern KV-Prämienverbilligungen und direkt nachfragewirksame Staatsausgaben. Ob die Politik sich entsprechend entscheiden wird, ist vorderhand fraglich. Allerdings werden die VerfechterInnen der Familienbesteuerungsreform im Herbst Mühe haben, der Schweizer Bevölkerung ihre teure Steuersenkung für hohe Einkommen zu erklären, wenn diese von ihrer Krankenkasse die Prämienerhöhung von 15 Prozent oder mehr für 2010 mitgeteilt erhält.
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