Rekordhoher Franken gegenüber Euro: Nationalbank auf Tauchstation
Der Franken/Euro-Kurs ist auf fast 1.43 gesunken. So tief war der Kurs noch nie. Für die Schweizer Wirtschaft ist das ein sehr alarmierendes Zeichen. Die Exporteure kriegen bei 1.50 Schwierigkeiten und bei einem Kurs unter 1.45 beginnt es sehr eng zu werden. Die Aufwertung von 1.52 auf 1.43 wird gemäss Modellschätzungen über 10'000 Arbeitsplätze kosten - das auch gemäss den Modellen der Nationalbank (s. früheren Blog-Eintrag). Und weil die Importprodukte billiger werden, gibt es Druck auf die Firmen im Inland. Die Teuerung in der Schweiz sinkt auf tiefem Niveau ab und droht in den Negativbereich zu drehen.
Die Nationalbank muss im Inland für Preisstabilität sorgen und die Konjunktur stabilisieren. Indem sie die Aufwertung des Frankens zulässt, tut sie das Gegenteil. Sie provoziert deflationäre Tendenzen und Arbeitslosigkeit.
Mit Interventionen in den Devisenmarkt könnte sie die Aufwertung bekämpfen. Indem sie die gekauften Euros in europäischen Staatsanleihen anlegt, macht sie ev. sogar noch Gewinn - sichert sich so aber in jedem Fall gegen Verluste ab. Denn die Anleihen bringen rund 2 Prozent Zins im Jahr. Wenn sie die Märkte beruhigen will, kann sie sogar griechische Staatspapiere kaufen. Das würde zu sinkenden Risikoaufschlägen führen und den Euro gegenüber dem Franken stärken.
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