Frühindikatoren weisen auf konstant hohe Arbeitslosigkeit hin
Im Dezember waren fast 150'000 Personen arbeitslos. Das ist weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre und zeigt: der Schweizer Arbeitsmarkt ist nach wie vor in der Rezession. Punkto Arbeitslosigkeit wird 2011 in zweifacher Hinsicht ein schwieriges Jahr:
- Im April 2011 tritt das neue Arbeitslosenversicherungs-Gesetz in Kraft. Es werden schlagartig rund 15'000 Arbeitslose ausgesteuert. Besonders davon betroffen sind Langzeitarbeitslose. Das sind zu mehr als einem Drittel Personen über 50 Jahre, die grössere Probleme haben, wieder eine Stelle zu finden. Wenn sie ausgesteuert werden, müssen sie zur Sozialhilfe. Das bedeutet in vielen Fällen nicht nur weniger Einkommen, sondern auch weniger Altersrente. Einerseits, weil sie weniger in die Altersvorsorge einzahlen können, anderseits aber auch, weil sie gezwungen sind, ihre 2.Säule-FReizügigkeitsgelder aufzubrauchen.
- Der starke Franken und die schleppende Konjunkturerholung im Ausland wird auf dem Schweizer Arbeitsmarkt lasten. Es ist kein Zufall, dass die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen im Dezember nur noch wenig abgenommen hat (-865 Personen). Die Frühindikatoren der Uni Basel weisen darauf hin, dass die Zahl der Arbeitslosen im 2011 nicht mehr weiter abnehmen wird (Link). Besonders davon betroffen sind die Regionen mit einer starken Maschinen- und Metallindustrie (z.B. Jurabogen) oder einem bedeutenden Tourismus. Viele von diesen haben bereits heute eine erhöhte Arbeitslosigkeit (Jurabogen, Wallis) und werden unter der Inkraftsetzung der Revision leiden.
Der Bund wird nicht darum herumkommen, etwas dagegen zu tun. Am besten wäre eine Verschiebung der Inkraftsetzung. Zu rechtfertigen wäre das mit der nach wie vor vorherrschenden Rezession auf dem Arbeitsmarkt bzw. der Frankenstärke. Es kann niemand wollen, dass die Leistungen einer Arbeitslosenversicherung mitten in einer Krise - dann wenn sie gebraucht werden - verschlechtert werden.
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