Mindestens 3 Prozent des Schweizer BIP momentan Folge von Konjunkturpaketen
Die Konjunktur hat sich in den letzten Monaten wieder etwas gefangen. Das BIP wächst in den meisten Ländern wieder etwas - allerdings nach wie vor auf teilweise deutlich tieferem Niveau als vor der Krise (in Deutschland z.B. über 4 Prozent tiefer). Die Konjunkturindikatoren zeigen nach wie vor aufwärts, so z.B. der PMI für die Eurozone (Link) oder der deutsche Ifo-Index (Link, "Geschäftslage" ist aussagekräftiger). Doch die Frage, ob wir uns bereits in einem selbsttragenden Aufschwung befinden, ist offen, sind doch die Kapazitäten in den Firmen nach wie vor schlecht ausgelastet und die Arbeitslosigkeit hoch. Ein beträchtlicher Teil des gegenwärtigen Wirtschaftswachstums ist den Konjunkturpaketen zu verdanken.
Ohne die staatlichen Konjunkturpakte wäre beispielsweise in den USA 2009 das BIP um rund 1.1 Prozent stärker gesunken (Link, Economic Report of the President). Für die Schweiz schätzt die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, dass die inländischen
Pakete 2010 zu einem um rund 0.5 Prozent höheren BIP führen. Weit bedeutender sind gemäss dieser Schätzung jedoch die ausländischen Pakete. Ohne diese wäre das Schweizer BIP 2010 rund 1.5 bis 2.5 Prozent tiefer (Link). Und ohne die Zinssenkung der Schweizer Nationalbank von rund 2.5 Prozentpunkten würden BIP (und Beschäftigung) 2010 um rund 1.5 Prozent tiefer liegen, wie eine Simulation mit dem Nationalbankmodell zeigt (Link; S. 81). Für die Scheiz ergibt das über 3 BIP-Prozente. Beunruhigend sind daher die Forderungen, lieber früher als später aus der Konjunkturstützung auszusteigen. Die Wirtschaft hängt noch viel zu fest an den staatlichen Massnahmen.
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