Mit Steuersenkungen gegen Frankenstärke: sehr teuer, kaum wirksam
Als Massnahmen gegen die Frankenstärke werden immer wieder Steuersenkungen vorgeschlagen. Doch das wäre sehr teuer und würde kaum etwas bringen:
- Die starke Frankenaufwertung hat in der Industrie und im Gastgewerbe Margen weggefressen. Unternehmen in ernsthaften Schwierigkeiten werden Verluste schreiben. Sie haben keine Gewinne, die zu versteuern sind. Zahlreiche Firmen haben noch Verlustvorträge aus der Krise. Selbst mit einem vollständigen Steuererlass hätten sie keinen Franken mehr, um ihren Aufwand zu finanzieren.
- Steuern zahlen die Firmen in der Regel auf ein Geschäftsjahr. Die Probleme sind heute. Steuern werden hingegen erst im nächsten Jahr bezahlt - wenn überhaupt. Bis eine Steuersenkung wirkt, vergeht deshalb sehr viel Zeit.
- Die Steuern machen bei vielen Firmen nur einen geringen Teil der Ausgaben aus. Man müsste die Steuern extrem stark senken, damit die Firmen etwas davon spüren. Note bene geht das sowieso nur bei Firmen, die überhaupt Steuern zahlen.
Die Vorschläge der FDP vor einer Woche dürften daher vor allem als Wahlkampfauftakt zu werten sein (Link). Bemerkenswert ist übrigens, dass die vorgeschlagenen Steuersenkungen (Abschaffung Stempelsteuer, Gewinnsteuersenkung, tiefere Mehrwertsteuer) zu Einnahmenausfällen in der Grössenordnung von 10 Mrd. Fr. pro Jahr führen würden! Das widerspricht der dem Papier vorangestellten austeritätspolitischen Maxime.
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