Immobilienkrise: Hat die USA erneut eine bessere Politik gemacht als Europa?
Die USA, Spanien, England und weitere Länder leiden unter einer Immobilienkrise. Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt: Solche Immobilienkrisen sind hartnäckig. Bis die Wirtschaft nach einem Immobilieneinbruch wieder Tritt fasst, geht es Jahre. Schätzungen gehen teilweise von 5 Jahren aus, bis die Bilanzen und die Preise korrigiert sind.
Schaut man die Zahlen für die USA an, gibt es Anzeichen dafür, dass das Land den Tiefpunkt durchschritten hat. Während sich die Immobilienpreise seit einiger Zeit bereits stabilisiert haben, wachsen die Bauinvestitionen nun ebenfalls wieder leicht. Zwar ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor hoch. Doch diese Entwicklung ist ein gutes Zeichen. Wenn das Land eine Lösung findet, wie der auf 2013 drohende restriktive Fiskalimpuls abgewendet werden kann (Ausgabenkürzungen, Steuererhöhungen), wird es interessant sein zu sehen, ob die Erholung anhält. Jedenfalls zeichnet sich ab, dass es die USA einmal mehr geschafft hat, mit einer aktiven Konjunkturpolitik aus der Rezession zu finden.
Umgekehrt in Europa. Die Immobilienkrise in Spanien verschärft sich wegen den Sparpaketen, den hohen Zinsen und der steigenden Arbeitslosigkeit. Die Bauinvestitionen und die Preise sinken. Offenbar bringt es Europa einmal mehr im Gegensatz zu den USA nicht zustande, eine Rezession zu bekämpfen. Bereits früher hat Europa eine schlechtere Konjunkturpolitik gemacht als die USA. Gemäss dem US-Ökonomen Laurence Ball war das eine der zentralen Ursachen dafür, dass sich in Europa die Langzeitarbeitslosigkeit in eine strukturelle Arbeitslosigkeit verwandelt hat.
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