Deutlich höhere Arbeitslosigkeit wegen Abschwung - Temporäre besonders stark betroffen
Im November hat die Zahl der registrierten Arbeitslosen um über 7000 Personen zugenommen. 4000 Personen sind aus saisonalen Gründen arbeitslos (geringere Bautätigkeit u.a.). Rund 3000 aus konjunkturellen. Der Konjunkturabschwung hat im November somit erstmals zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit beigetragen. Im Januar dürfte die Arbeitslosenquote auf 3 Prozent steigen. Es werden dann über 120'000 Personen als arbeitslos registriert sein.
Besonders stark von der Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen sind Temporärangestellte. Die Zahl der arbeitslosen Temporärarbeitenden dürfte gegenüber dem Vormonat um fast 1800 Personen gestiegen sein (Link, Branche "Dienstleistungen für Unternehmen"). Der starke Anstieg der Temporärbeschäftigung in den letzten Jahren dürfte im Abschwung zu einer Hypothek werden. Seit 2003 ist die Zahl der temporär Beschäftigten um rund 100'000 auf 262'000 Personen gestiegen (Link). Temporäre können von Unternehmen relativ leicht entlassen werden. Meist genügt es, einen Temporärvertrag nicht zu verlängern. Das bedeutet, dass die Firmen einen Teil ihrer Belegschaften abbauen können, ohne dass sie besondere Massnahmen treffen müssen. Der Personalabbau ist daher wesentlich einfacher, je mehr Temporäre in einem Betrieb arbeiten.
Es ist daher zu befürchten, dass die zunehmende Bedeutung der Temporärarbeit im Aufschwung nun dazu führt, dass die Zahl der Beschäftigten im Abschwung schneller zurückgeht als dies früher der Fall gewesen war. Dementsprechend steigt die Belastung der Arbeitslosenversicherung und der öffentlichen Haushalte, während sich die Unternehmen entlasten.
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